Der Melatenfriedhof in Köln ist mit seinen rund 435.000 Quadratmetern und über 55.000 Grabstätten der größte Friedhof der Stadt. Er liegt im Stadtteil Lindenthal und ist nicht nur ein Ort der letzten Ruhe, sondern auch ein bedeutendes Kultur- und Geschichtsdenkmal.
Der Name "Melaten" leitet sich von einem mittelalterlichen Leprosenhaus ab, das sich einst auf diesem Gelände befand. Im Jahr 1804, während der französischen Besatzungszeit, wurde auf kaiserliche Anordnung hin ein Dekret erlassen, das Beerdigungen innerhalb der Stadtmauern verbot. Daraufhin wurde das Gelände des ehemaligen Leprosenhauses ausgewählt, um den ersten zentralen Friedhof Kölns zu errichten.
Der Friedhof wurde 1810 eingeweiht und von Ferdinand Franz Wallraf im klassizistischen Stil entworfen, wobei er sich vom Pariser Friedhof Père Lachaise inspirieren ließ. Von Anfang an war Melaten nicht nur als Begräbnisstätte, sondern auch als öffentliche Grünanlage konzipiert.
Im Laufe der Zeit wurde der Friedhof mehrmals erweitert, unter anderem durch die Angliederung des Alten Ehrenfelder Friedhofs im Jahr 1888. Heute verfügt Melaten über sechs öffentliche Eingänge.
Der wohl bekannteste Bereich des Friedhofs ist die sogenannte "Millionenallee". Hier befinden sich die prunkvollsten und teuersten Grabstätten wohlhabender Kölner Bürger und Familien. Auf Melaten lassen sich verschiedene Kunst-Epochen anhand der Grabmäler, Skulpturen und Symbole entdecken, von klassizistischen Anlagen bis hin zu Beispielen der Neorenaissance und des Neobarock. Mit seinem alten Baumbestand und der parkähnlichen Anlage ist Melaten auch ein wichtiger Grünraum in der Stadt und ein Rückzugsort für viele Kölner.
Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Köln und darüber hinaus haben auf dem Melatenfriedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden. Dazu gehören unter anderem: Willi Ostermann (Karnevalist), Dirk Bach (Schauspieler und Komiker), Willy Millowitsch (Volksschauspieler), Guido Westerwelle (Politiker), Erika Berger (Fernsehmoderatorin), Christoph Daum (Fußballtrainer), Alfred Biolek (Fernsehmoderator und Entertainer), Irmgard Keun (Schriftstellerin), Hans Böckler (Gewerkschaftsführer) und Johann Maria Farina (Parfümeur, Gründer des Eau de Cologne).
Der Melatenfriedhof ist nach wie vor ein aktiver Friedhof und ein wichtiger Teil der Kölner Stadtgeschichte und -kultur. Er zieht viele Besucher an, die die beeindruckende Atmosphäre, die kunstvollen Grabstätten und die Geschichten der hier begrabenen Persönlichkeiten erleben möchten. Es werden auch regelmäßig Führungen angeboten, die Einblicke in die Geschichte und die Besonderheiten des Friedhofs geben. Seit Juni 2024 beherbergt die umgebaute Trauerhalle das erste städtische Kolumbarium.
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